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Etappe 1 – Nordinsel Neuseeland; das war’s!

Aktualisiert: 25. März 2019

Folgend auf unseren Halbmarathon in New Plymouth, machen wir uns auf Richtung Süden. Es wird Zeit die Insel zu wechseln.

Auf unserem Weg in Richtung Wellington, treffen wir zufällig auf den Forgotten World Highway (Statehighway 43), dessen Namen wir nie wussten, von dem wir aber schon so oft gehört haben. Er führt uns über Serpentinen und schmale Straßen, durch grüne Wälder und naturbelassene unberührte Landschaften voller Einsamkeit und Stille, auf direktem Wege aus Neuseeland heraus. Und so verlassen wir mit Passieren eines einzigen Schildes Neuseeland und das obwohl wir noch immer auf der Insel sind. Wir befinden uns jetzt in der Republic of Whangamomona. Seit 1983 ist Whangamomona, dessen Namen nur mit äußerster Konzentration auszusprechen ist, eine eigene Republic mit ganz eigenem Präsidenten – nun gut, seit 1983 waren dies nicht nur Menschen, sondern eben auch mal eine Ziege, ein Pudel, eine Schildkröte und im letzten Jahr hat eine Katze dann doch die Wahl verloren und so amtiert aktuell ein Mann – ein menschlicher Mann.


Nachdem wir, trauriger weise und allseits bekannt, bei der Einreise in Neuseeland keinen Stempel in unseren Reisepass erhielten (verdammte Modernisierung, verdammte Technik aber auch), bekommen wir hier dann doch endlich einen Stempel in unseren Pass, spielen drei Runden Billiard und machen uns dann nach einem herzerwärmenden Nachmittag in diesem kleinen Dörfchen, auf in Richtung Wellington.


Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport.

Angekommen in Wellington, genießen wir ein bisschen Stadtleben: Es gibt einen neuen Stift, eine leckere New Yorker Pizza, einen Spaziergang am Hafen und einen Spaziergang durch die Dixonstreet, die auf Grund der anstehenden Pride mit Regenbogenflaggen, Regenbogenzebrastreifen und Regenbogentreppen gefüllt ist – wirklich schön. Wellington gefällt uns; nur Georgie fühlt sich in der engen und vollen Stadt nicht ganz so wohl, also machen wir uns zeitig auf zu unserem Schlafplatz, um am Tag danach endlich mit Etappe 2 unserer Reise, der Südinsel Neuseelands, zu beginnen.



Nach genau 60 Tagen beenden wir also die erste Etappe unserer 14-monatigen Reise durch diese wunderschöne Welt.

Nach 60 Tagen und 6.184,5 gefahrenen Kilometern, setzten wir Georgie mit der Bluebridge Ferry von Wellington nach Picton über; es geht auf die Südinsel Neuseelands. Verrückt – ein Land, zwei Insel, Natur pur. Nicht für jeden ist das was – für uns schon!

6.184,5 Kilometer – vom höchsten Norden, am Cape Reigna, bis in den tiefsten Süden, nach Wellington. Vom (fast) östlichsten Punkt, Gisborne, querfeldein bis zur Westküste nach New Plymouth.

Was hat uns am besten gefallen? Auf jeden Fall jeder Morgen, an dem wir, nach Öffnen des Kofferraums, mit Blick auf das Meer langsam aufwachen durften und jeder Abend, den wir zum Rauschen des Meeres beenden konnten. Jeder Ort, jede Stadt war einzigartig und wundervoll für sich. Wir sind verliebt in das Meer, die Seen, die Berge und die Abenteuer, die wir bisher erlebt haben – Geschichten, von denen wir euch hoffentlich noch sehr oft erzählen werden.

Lieblingsorte sind nur schwer zu benennen. War es das kleine Hafenstädtchen Whangarei, die Wasserfälle in Kerikeri, die Rockslide, die wir mit den Boogie Boards runter sind oder Surfing with Frank in Gisborne? Oder war es die Segeltour, die Wildwasserfahrt bei der es den 7 Meter hohen Wasserfall hinunterging, der Halbmarathon oder doch das Höhlenforschen? Waren es zwei Wochen mit der Van Gang oder die Zeit für uns zu zweit in Einsam- beziehungsweise Zweisamkeit. Sicherlich war es nicht Auckland und das Stadtleben, sondern vielmehr das Meer, die Seen, die Berge, die Wanderungen und jeder Wettlauf vom Strand ins Meer; die Stille, die Natur und das abendliche Glas Wein am Meer, zufällige Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen und auch die Abende, an denen wir uns mit Chips im Van zu einem Film eingekuschelt haben – und ganz bestimmt, war der Kauf und das Umwandeln von Georgie zu unserem neuen Zuhause ein wahrgewordener Traum und ein absoluter Höhenpunkt, der uns tagtäglich einfach nur glücklich macht. Und auch wenn Georgie bereits eine neue Batterie von uns gesponstert bekommen hat und er vielleicht noch einmal eine kleine Erfrischung zur TÜV Runde im Mai braucht, war damals, am 05.01.2019, die Bauch über Kopf Entscheidung, die beste die wir hätten treffen können.



6.184,5 Kilometer, Spritpreise von $0,73 bis $1,15: Eingetauscht gegen unzählige neue Erinnerungen, Geschichten, Lachfalten und Abenteuer. Geld macht nicht glücklich, ein voller Tank irgendwie schon. Wir haben gelernt mit wenig zu leben, empfinden große Wertschätzung für ein sauberes Klo mit Spühlung, eine heiße Dusche (und vorallem nackt duschen ohne Badeanzug) und eine richtige Küche mit Ofen und Spülbecken. Alles was Zuhause in unserem Keller ist, haben wir auf komische Art und Weise vergessen. Eigentlich vermissen wir nichts – außer Familie und Freunde; ein geselliger Abend zusammen. Ja, ihr fehlt uns sehr.


60 Tage, 6.184,5km, 24/7 nur wir zwei und glücklicher denn je.

Wir sind bereit für unsere zweite Etappe.

Willkommen auf der Südinsel Neuseelands.



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