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Laguna Matata & The Northlands


Endlich Freiheit. Es ist Sonntag, heute klingelt mal kein Wecker. Wir können ausschlafen und wir werden heute nicht von den Kiwis erwartet. Stattdessen geht heute die Reiserei los, zurück gen Norden, dahin wo wir quasi herkommen.

Coromandel – Cathedral Cove & Hot Water Beach.

Eineinhalb Stunden Autofahrt von Papamoa bis Coromandel. Mit dem Auto zum Parkplatz, von da geht’s zu Fuß zum Strand, von hier könnten wir eine siebzig minütige Wanderung zum Cathedral Cove antreten. Wir nehmen für $15 pro Person ein Wassertaxi. Bloß nicht überanstrengen. Das Wassertaxi fährt uns zwei Süßen innerhalb von fünf Minuten direkt zum Cathedral Cove. In Mitten von Touristen, versuchen auch wir ein Foto vor der Kathedrale zu machen. Die „Kathedrale“ ist die Höhle in der Verbindung zwischen Mare’s Leg Cove und Cathedral Cove, die eine kathedralenähnliche, spitz zulaufende Decke hat. Wir genießen das Meer und die stolz aus ihm herausragenden Felsen und stellen gemeinsam fest, dass das eigentliche Bild für die Ewigkeit im inneren Auge entsteht. So genießen wir einen Moment in Ruhe, stehen Arm in Arm am Wasser, beobachten eine Babymöwe, die sich tief im Felsen versteckt und werden kurze Zeit später aus unserer Trance gerissen – eine Fremde möchte ein Foto von uns beiden machen, weil wir mal wieder so unwahrscheinlich süß aussehen. Das Angebot nehmen wir an, das Kompliment natürlich auch. Nachdem wir mit einem Kreidestein unsere Initialen in die Felswand des Cathedral Cove verewigen, machen wir uns auf den Rückweg, diesmal zu Fuß. Siebzig Minuten später sind wir einige neuer Eindrücke reicher - Klippen, das Meer, Flora und Fauna, viel Farn, eine Vogelfamilie und vier Ziegen, wir kommen aus dem Staunen, dem Gucken und vor allem dem gemeinsamen Lachen und Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Wir genießen das Meer und die stolz aus ihm herausragenden Felsen und stellen gemeinsam fest, dass das eigentliche Bild für die Ewigkeit im inneren Auge entsteht.

Die Nacht verbringen wir, nachdem wir uns gegenseitig auf einen richtig leckeren American Burger zur Feier unserer Freiheit eingeladen haben, auf einem freie Camp Ground am Cooks Beach, an dem wir einer super lieben neuseeländischen Familie begegnen. Sie ist Neuseeländerin, er Schotte. Gemeinsam haben sie zwei Kinder – das Mädchen hat die coolste Lockenpracht auf dem Kopf und gleicht Ronja Räubertochter, während der Junge heimlich an Papa’s Schnaps schlürft. Zudem haben sie einen sieben Monate alten etwas notgeilen Hund. Wir bekommen wieder viele tolle Tipps für unseren weiteren Weg.


Am nächsten morgen heißt es früh aufstehen. Bis 9 Uhr müssen wir den Camp Ground verlassen haben – wir machen uns direkt auf den Weg zum Hot Water Beach, um die Ebbe und somit ein gemeinsames morgendliches heißes Bad im Schlamm wahrnehmen zu können. So eine Badewanne hat man als Reisender ja nicht alle Tage. Wir graben im Schlamm wie die Kinder, buddeln mit unserer $10 Schaufel (geliehen – nicht gekauft) ein Loch, genießen das heiße Wasser und kühlen uns im Anschluss mit Ankunft der Flut und der einhergehenden Überschwemmung der gegrabenen Badewannen im kalten Meer ab.

Schweinerei in Whangarei.

Genug mit der Zweisamkeit – wir machen uns direkt auf den Weg nach Whangarei, um unseren neuen Freunden Linda und Stefan hinterher zu stalken. Eine 4 ½ stündige Autofahrt später fahren wir auf eine wunderschöne grüne Wiese in unmittelbarer Nähe zum Hafen von Whangarai. Wir blicken auf die ruhige Bucht, das türkisfarbene Meer; ein paar Schiffe ankern nur wenige Minuten von unserem Stellplatz entfernt, dort steht auch der blaue Van mit den aufgeklebten Kiwis. Und schon heißt es: „Hallo! Wir sind’s! Wir sind wieder da!“ – Stefan und Linda warten bereits auf unsere Ankunft, wir freuen uns über unser Wiedersehen, noch unwissend darüber, dass wir von jetzt, zumindest für die kommenden zwei Wochen, keine getrennten Wege mehr gehen würden. Here comes the Van Gang:

Wir zwei und Linda S. (30; aus Münster, sammelt Coupons) und Stefan D. (30; aus Düsseldorf, hat nur eine Hose).

Wir zwei und Linda S. (30; aus Münster, sammelt Coupons) und Stefan D. (30; aus Düsseldorf, hat nur eine Hose).

Wir gehen Body Boarden in einer wundervollen Bucht in Whangarai, wir spielen Skipbo bis zum umfallen, meistens vor dem Van, an kalten Tagen am Tisch in unserem Van, wir kochen gemeinsam, lachen bis zum umfallen, lernen einen neuen Dialekt und durchfahren gemeinsam die Northlands.

Bay of Island & Sailing Adventure.

Der Weg ist das Ziel und weil das so ist, halten wir unterwegs an, um ein Klo zu besichtigen. Dieses exquisite Scheißhaus erlangte seine Berühmtheit durch die wunderschönen Fliesen an Wänden und Boden, die durch keinen anderen als unsere berühmten österreichischen Künstler Hundertwasser gestaltet wurden.


Nach einem äußerst künstlerischen Gang auf’s Klo, geht unsere Fahrt weiter zur Bay of Islands, wo wir uns direkt einen Segelturn buchen. Sechs Stunden auf hoher See, äußerst leckere Sandwiches, Ingwer-Nuss Kekse, Orangenscheiben, Schnorcheln in einer Bucht, wandern auf einen kleinen Berg bzw. großen Hügel und ein Flug mit der Drohne – Life is so good. Auf dem Rückweg sehen wir zwei Pinguine im Wasser treiben, vielleicht sind es auch Bojen; Stefan sieht einen Hai aus dem Wasser springen, wir haben ihn verpasst, da wir Mädels gerade heiß über Angebote bei Pack&Spar (aka Pack & Safe) diskutierten. Wir sind glücklich und zufrieden, alle ein bisschen seekrank und natürlich ordentlich verbrannt.

The Northlands & Cape Reigna.

Jeden Tach is was! Bei den ganzen Erlebnissen, Abenteuern, Sehenswürdigkeiten und Schönheiten, können wir bald gar nicht mehr mitschreiben. Einen Tag wandern wir in Kerikeri zum Rainbow Waterfall, wandern auf ihm, gehen weiter zu Charlie’s Rock zum Klippenspringen in einer wunderbaren Lagune, am nächsten Tag baden wir im Coca Cola Lake (Lake Rotopokaka) – sieht aus wie Cola, schmeckt aber (leider) nicht so. Wir sind total fasziniert und genießen jeden Moment in vollen Zügen.

Wir verbringen eine Nacht auf einem Free Camp Ground „Te Corner“ – bisschen Ghetto, aber eben umsonst. Im Nachbargarten mäht ein Schaf den Rasen, ein Hund chillt entspannt daneben. Von hier machen wir uns nach einer ruhigen Nacht auf zum Cape Reigna, der nördlichsten Spitze Neuseelands. Hier trifft der pazifische Ozean auf die Tasmanische See. Es ist wortwörtlich das Ende der Straße, an dem sich, nach Maori Glaube, die Seelen der Verstorbenen auf ihre spirituelle Reise machen. Wir verweilen hier ein wenig, betrachten den Leuchtturm und den achtseitigen Wegweiser, der passender Weise vier unserer nächsten Reiseziele anzeigt – aufregend, wie viele tausende Kilometer diese entfernt sind, aufregend, dass wir all diese noch dieses Jahr erleben werden.


2.000 Jahre alte Kauri Bäume.

Wir entfernen uns wieder von der nördlichsten Spitze, ein Zwischenstopp für eine Pizza mit Magenumdrehungen und eine Nacht auf einem Camp Ground mit einem 3.5 Sterne Long-Drop Plumpsklo, getarnt als süße idyllische Holzhütte auf Stelzen. Von hier machen wir uns auf zu den Kauri Bäumen im Waipua Forest. Heute Nacht gibt es einen bezahlter Camp Ground mit warmen Duschen. Zudem eine Nachtwanderung durch den Kauri Wald; wir umarmen eines Baum, hören viele Geschichten über die Kauri Wälder und die Kiwis, gefolgt von einem Schrei eines Kiwis mitten in der Nacht.

Bäume sind Geschenke Gottes. Kia Ora - Willkommen im Leben.

Waitangi Day, Whangarai & Goodbye.

Am 06. Februar 2019 zelebrieren wir gemeinsam mit den Maori in Pahiha den Waitangi Day – einen neuseeländischen Nationalfeiertag, an dem damals der Vertrag über die Landaufteilung Neuseelands zwischen den Maori und den Briten geschlossen wurde (Copyright https://oceasiatravellers.wordpress.com). Wir stehen morgens um 4.00 Uhr auf (eigentlich ja nicht so unsere Uhrzeit, aber was tut man nicht alles für einen richtigen Einblick in die Kultur der Maori, bei dem man keine Schauspieler für Geld den Haka tanzen lässt), machen uns auf den Weg zu den Waitangi Treaty Grounds und erleben Reden, Gebete und Gesänge neuseeländischer Politiker bis die Sonne über den Treaty Grounds aufgeht. Im Anschluss teil die Prime Ministerin Frühstück an alle aus. Der frühe Vogel fängt den Wurm und liefert uns nach Wurmspeise auch direkt wieder zu einem Mittagsschlaf ins Bett – wir sind halt noch nicht so die Frühaufsteher wie wir es uns immer wünschen. Ausgeruht und fit machen wir uns dann nochmal auf zum Festgelände – eine halbe Melone mit Hockey-Pockey Eis, Zuckerwatte und so allerlei Klimbims erwarten uns schon. Am Abend geht es zurück nach Whangarai, wo wir noch ein paar Nächte ruhen werden und die (so dachten wir) letzte Nacht in unserer Van Gang ganz nach dem Motto Schweinerei in Whangerei verbringen.

Am nächsten Tag haben wir zwei so einiges zu tun. Unser armer Georgie springt nicht an und bekommt nach erfolgreichem Kickstart eine neue Batterie und einige andere Auffrischungen, wie neues Gas, ein zweites Fliegengitter und Wischwasser und weil wir so verantwortungsbewusste Freedom Camper sind, bekommen wir von der Community Counselerin jeder ein T-Shirt geschenkt:

„I <3 Whangarai“ – yes we do.

Am Nachmittag besteigen wir dann endlich Mount Mania: 420 Höhenmeter in 35 Minuten, 1.137 Stufen bergauf und wieder bergab, endlich Auslauf. Was eine Bergbesteigung, was ein krasses Work-Out.



Hier braucht man kein Fitnessstudio und schon gar keinen Stair-Master. 

Zwei Tage später, nachdem unsere lieben Freunde Linda und Stefan ihren lieben Van „David“ in Auckland verkauft haben, verbringen wir eine letzte Nacht gemeinsam im Niemandsland, fahren am nächsten Tag nach Raglan zum Boggie Boarding und zur finalen Verabschiedung; man hatten wir eine geile Zeit zusammen – Trennungsschmerz macht sich breit, eine Träne entgleitet.



Bis bald ihr lieben, wir werden uns wiedersehen!

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