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Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum – 205.076 neue Tannenbäume für Neuseeland


Wie sagt man so schön: „Bau ein Haus, pflanze einen Baum,...“ – gesagt, getan!

Lass mal Bäume pflanzen gehen. Lass mal was Gutes für die Welt tun.

Man, was hatten wir denn da schon wieder für ne beschissene Idee?



205.076 GEPFLANZTE BÄUME

Unser Lebenslauf verzeichnet heute, Ende Mai 2019, neben einer starken akademischen Laufbahn und imposanter Positionen in Konzernen und Start Ups, nun auch eine sechswöchige Arbeit als Saisonarbeiter in einer 110 Hektar großen Pine Tree Nursery – zu Deutsch eine Baumschule für Monterey Kieferbäume. Genau genommen handelt es sich hierbei um den Pinus Radiata und somit einer vom Aussterben bedrohten Gattung der Kiefer. Um so besser, dass das vierzig köpfige Pinus Radiata Team 2019 innerhalb von sechs Wochen sagenhafte vier Millionen neue Bäume gepflanzt hat. Davon haben wir beide insgesamt 205.076 Bäume gepflanzt, quasi 5% vom diesjährigen Gesamtertrag.

Wenn wir uns die Zahl genau ansehen, lassen sich sowohl die neu angeeigneten Rückenschmerzen, als auch die chronisch gewordenen Knieprobleme, endlich besser verstehen. Neben der physischen Nebenwirkungen, soll Gartenarbeit und jegliche Arbeit im Grünen beruhigende Wirkungen haben, Depressionen lindern und zufriedener und glücklicher machen. Bis zu einem gewissen Schwellenwert mag das sicherlich stimmen, ob das bei sechs Wochen mit a 8 Stunden pro Tag noch zutrifft, wagen wir zu bezweifeln.




1.000 BÄUME BRINGEN $39

Jeden Tag, nachdem wir uns mühselig aus dem warmen Bett gequält haben, schmeißen wir uns in unsere sexy Uniform, bestehend aus Regenhose, Regenjacke, gelben Gummihandschuhen, Gummistiefeln und Gartenschere. Voll ausgestattet und sexy wie immer, verbringen wir die ersten vier Stunden eines jeden Tages damit, kleine Ästchen von im Durchschnitt hüfthohen Büschen abzuschneiden. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, sind besagte hüfthohe Büsche auf Grund ihrer Größe entsprechend für bereits genannte Rückenschmerzen verantwortlich – je kleiner der Busch, desto größer der Schmerz. Danke dafür. Die kleinen Ästchen sammeln wir dann in diversen kleinen Boxen, die wir vor uns herschieben und, wenn voll, mit unserem jeweiligen Namen kennzeichnen und zum Truck bringen.

In den ersten vier Stunden arbeiten wir zudem auf Zeit, denn nur was wir schneiden, können wir auch pflanzen und nur was wir pflanzen, bringt am Ende der Woche auch Geld. 1.000 Bäume bringen $39,00; im Durchschnitt schaffen wir es in vier Stunden 4000 bis 5000 Bäume zu schneiden – etwas weniger, wenn wir gar keinen Bock haben, etwas mehr nur ganz selten, wenn wir mal so richtig motiviert sind und die Sonne scheint. Wir dürfen natürlich nicht einfach irgendwie irgendwas schneiden wie wir lustig sind. Die kleinen Ästchen dürfen nicht zu dünn, nicht zu klein und nicht zu groß sein, sie dürfen nicht zwei oder viergeteilt sein – das ist nur okay, wenn sie einen mittleren Stamm haben. Die Ästchen dürfen zu dem nicht schief abgeschnitten werden, sonst schlagen sie nur auf einer Seite Wurzeln und sie müssen von unten an ganz lange Nadeln haben – warum? Keine Ahnung. Es dauert ein paar Tage bis wir den Dreh raus haben, bis dahin kommen Tony und Luke, unsere beiden Supervisor, regelmäßig zu uns und prüfen unsere Kisten, ermahnen uns und lassen uns gelegentlich auch eine ganze Box durch sortieren, wenn sie gar keinen Bock mehr auf die Scheiße haben, die wir da geschnitten haben. Danke dafür. Ansonsten sind Tony und Luke meistens ganz nett zu uns, ab und wann lächeln sie sogar mal. Tony ist gebürtiger Hawaiianer, eher weniger gesprächig und zudem akustisch auch wirklich schwer zu verstehe, wenn Mann mal wieder in seinen nicht vorhandenen Bart nuschelt. Luke ist etwas jünger als Tony, hat bereits seine zweite Rücken OP hinter sich – das ist fast nichts, der Chef hatte schon 9; jedes Jahr eine in den vergangenen Jahren. Mensch, das ist doch erstrebenswert.




Gegen 12, manchmal auch erst gegen 12:30Uhr, ist der schlimmste Teil des Tages endlich überstanden. Alle Boxen werden eingesammelt, wir auch – alle quetschen sich in einen Van, um vom Schneideort zum Pausenraum gefahren zu werden, zum laufen ist es zu weit – es ist Zeit zur Mittagspause, circa 30 Minuten beginnen: Tee trinken, Couscous Salat runterschlingen, vielleicht noch eine Hand voll Nüsse. Ortswechsel – jetzt geht’s zum pflanzen. Unsere Supervisor und der Boss haben freundlicherweise bereits die Kisten vorsortiert. Jetzt muss jeder seine am Vormittag geschnittenen Ästchen in die Erde bringen. Wer viel geschnitten hat, sitzt entsprechend auch lange beim pflanzen. Wir haben nie am meisten geschnitten, sitzen aber dennoch immer bis zum Schluss da – wahrscheinlich pflanzen wir einfach zu langsam, vielleicht haben wir als Paar in unserer Kombination aber auch einfach doch eine riesige Menge an Bäumen zu pflanzen. Gott sei Dank sind die Löcher vorgestanzt, so muss der Baum nur noch ins Loch gesteckt und das Loch zugedrückt werden – am besten geht’s, wenn der Boden nass ist, trockener Boden ist die Hölle. Nasser Boden ist in diesem Fall wirklich am dankbarsten, vor allem dann, wenn es wie aus Kübeln vom Himmel runter regnet, dann geht der Baum besonders gut ins Loch – bedeutet aber auch zeitgleich, dass wir mitten drin sitzen. Die Regenkleidung hält dicht, manchmal läuft der Regen in den Gummistiefel – schön ist anders. Schön ist es auch nicht, mit den Knien im Matsch zu sitzen; am schlimmsten ist es aber, wenn der Wind kommt und uns den Regen ins Gesicht peitscht. Wettertechnisch hatten wir sowohl beim schneiden als auch beim pflanzen wirklich alles. Pralle Sonne die uns bräunt und einen leichten herbstlichen Sonnenbrand bringt, leichter bis starker Regen kombiniert mit stürmischen Wind, Frost am Morgen, der unsere Füße durch die billigen $20 Gummistiefel und drei paar Socken gefrieren lässt und die Hände trotz Woll- und Gummihandschuhe bewegungsunfähig macht – „Wir arbeiten bei jedem Wetter“ stand in der Jobanzeige, das war nicht gelogen.

Wenn wir am Nachmittag mit dem Pflanzen fertig sind, haben wir es geschafft und dürfen nach Hause gehen. Der Chef misst noch unsere gepflanzten Meter, aus dem sich unsere finale Baumzahl des Tages und somit unser Tagesgehalt ergibt – das können wir dann am nächsten Tag auf einer Liste ablesen. Ein Meter hat 104 Bäume. 10 Meter haben also etwas mehr als 1000 Bäume, die sind also etwas mehr als $39 wert. Manchmal freut man sich über seine gemachten Meter, manchmal ist man frustriert, manchmal verwundert. An manchen Tagen steigern wir uns richtig rein – alles oder nichts, wir schneiden und pflanzen um unser Leben, nehmen die Sache richtig ernst und erhoffen uns eine Beförderung – zu was auch immer; einen Tag später ist uns dann wieder alles egal, hoffentlich ist es bald vorbei. Wir versuchen zu verhandeln, bieten unsere Arbeitskraft alternativ im Büro, als Babysitter und als Basketballtrainerin für die Kinder an – erfolgslos.



Sechs Wochen später ist es dann aber auch tatsächlich vorbei – es endet ein paar Tage eher als gedacht. Eine ordentliche Grippe rettet uns vor den letzten Tagen mit Rückenschmerzen und Knieproblemen. Der Frost am morgen und die daraus resultierenden kalten Füße rächen sich und verbannen zunächst eine von uns, dann uns beide ins Bett. Der Körper sagt es reicht und damit hat er mal wieder Recht!

Wir hören auf unsere Körper und verzichten auf die letzten drei Tage Bäume pflanzen – ein bisschen wehmütig über das abrupte Ende dieser Ära sind wir schon – man soll gehen wenn’s am schönsten ist oder einfach dann, wenn’s eben reicht. Wir buchen uns für zwei Nächte ein Hotelzimmer, um richtig gesund zu werden, nicht im kalten auf’s Klo und unter die Dusche gehen zu müssen und um ohne Zwiebellook schlafen zu können. Die Nächte im warmen und ein Kinobesuch tun gut – der Seele und dem Körper.

Beim gemeinsames Teambarbecue am letzten Abend der Saison, erhalten wir leider weder den Preis für die schönsten Bäume, die meisten Bäume, die beste Pflanztechnik oder gar für die größte Verbesserung – komisch eigentlich.

Naja, vielleicht nächstes Jahr! - Hahahaha!

ASIATEN UND ANDERE KOLLEGEN

Diversität und eine Vielfalt an Kulturen wurde in der Rangiora Nursery ganz besonders groß geschrieben und so arbeiten wir mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen – Deutschland, Frankreich, Tschechien und der gesamte asiatische Sektor. Während sich die Kulturen Vielfalt in den Anfangswochen noch in der Waage hält und gleichermaßen viele Mitglieder jedes Landes vertreten waren, übernehmen zur Halbzeit die Asiaten ganz klar die Überhand und so auch den gesamten Sitzbereich im Pausenraum. China, Vietnam, Singapur, Malaysia – wir sind umgeben von Reis, Stäbchen und fehlenden Tischmanieren. Während die Asiaten einen grandiosen Job machen und vor Allem in der Gruppe beim Pinus Radiata pflanzen zur Höchstleistung kommen, scheinen Tischmanieren und die Nahrungszerkleinerung in geschlossener Futterluke nicht zu ihren Stärken zu gehören. Zudem, so erfahren wir, erlernen Asiaten wohl bereits im Kindesalter, den Knochen eines Hähnchenflügels gekonnt im offenen Mund zu balancieren, ganz ohne den Einsatz ihrer Hände – der Ersatz des Schnullers durch eine Hähnchenkeule im Kindesalters spart zwar an dieser Stelle die Produktion von mehr und mehr Plastik, ist aber aus europäischer Sicht gerade im Erwachsenenalter schlicht und einfach ekelhaft. Und außerdem tragen Asiaten das Vorurteil, dass wir Deutschen anscheinend nur Brot essen.


Wir zwei Deutschen Brotesser freunden uns natürlich mit den anderen drei Deutschen an; Anne, Josephine und Michael – deutscher wird’s nicht. Anne kommt aus Ostfriesland und hat sich hier in Neuseeland gerade von ihrem Freund getrennt; wir leisten emotionale Aufbauarbeit und haben eine echt gute Zeit zusammen, bis sie vor Knieschmerzen vorzeitig die weiße Flagge hisst und sich aus dem Staub macht. Josi und Micha kommen wie wir aus Berlin und gemeinsame Bekannte haben wir auch. Zwischen uns finden vor Allem viele tiefgründige Gespräche zum Thema Religion und Familie statt sowie die übliche Debatte „Berlin lieben oder hassen“. Die beiden sind bereits seit über zwei Jahren unterwegs, kommen gerade aus Australien und setzten aktuell ihre Reise in Neuseeland fort. Nach Hause wollen sie eigentlich gar nicht mehr und dass das Micha’s Familie, als bekennende Johanniterchristen, eher weniger erfreut, haben wir während des Pflanzens oft und ausgiebig besprochen.




Auch zu unseren zwei Amerikanern Nat(alie) und Joe bauen wir eine tiefe Verbindung auf. Nat kommt aus Wisconsin und reist schon seit einer gefühlten Ewigkeit durch die Welt, Joe kommt aus Texas, ist halber Mexikaner und hat sich nicht nur in sie, sondern auch ins Reisen verliebt, als sich die beiden damals in Kalifornien kennenlernten. Arbeiten mit Kindern in fernen Ländern, Farmarbeit und Tauchkurse, die beiden nehmen alles mit und stellen eine große Ausnahme zur amerikanischen Regel dar, denn wir reden über Politik, Sex und Religion, was den Amerikanern sonst nicht so liegt. Ihre Wege trennen sich im Juni für eine gewisse Zeit – Nat geht nach Thailand und Joe nach Indien – hoffentlich sehen wir uns alle irgendwann wieder.




In die Freundeskreise der Franzosen und Tschechen kommen wir nicht rein; ab und wann führen wir mal ein paar Gespräche, aber beide Gruppen bleiben lieber homogen und ihrer Landessprache treu. Sowohl die Franzosen als auch die Tschechen arbeiten hart und wissen sich vor Allem beim Team Barbecue zu präsentieren. So kippen sie sich mit dem Chef ordentlich eine hinter die Binde, um am nächsten Morgen, ganz zum Missfallen seiner Ehefrau und Töchter, in seinem Wohnzimmer zu erwachen. Auch die beiden Briten, Alex und Sophie sind Mitten drin wie es sich für Briten eben gehört. An dieser Stelle sind wir froh, mal wieder einfach spießig deutsch zu sein.



RIVERLAND FUCKING CAMP GROUND

Den größten Teil unserer sechs Wochen verbringen wir auf dem Riverland CampGround in Kaiapoi, zehn Minuten entfernt von unserem Job. Während wir anfangs noch super euphorisch über diesen Camp Ground, seine heiße Dusche, seinen Gemeinschaftsraum mit Fernseher und großer Küche waren, empfinden wir mittlerweile eine ausgeprägte Abneigung ihm gegenüber – könnte es sogar Hass sein? Es reicht, wir müssen hier ganz dringend weg.

An so manchen Tagen hat uns unser Camp Ground allerdings auch wirklich gute Momente beschert. Nach der Arbeit hatten wir hier jeden Tag eine heiße Dusche; vor allem an den Regentagen, an denen wir durchgefroren und zitternd „nach Hause“ kamen, waren wir für die heiße Dusche ohne Zeitbegrenzung wirklich dankbar. Wir haben viel gekocht, haben einmal sogar Lasagne gemacht, was im Leben eines Backpackers eigentlich nicht gegeben ist. Am Abend konnten wir immer am Tisch im leicht gewärmten Wohnzimmer essen, dazu gab es eine Runde Trash TV: Love it or List it, The Chaser, Millionnaire’s Hot Seat, Australia’s Bachelor in Paradise. Manchmal konnten wir uns hier sogar auf die Couch legen und richtig entspannen, zudem hatten wir dauerhaft Strom, um unsere Technik zu laden. Ab und wann haben wir hier auch ein paar nette Leute kennen gelernt, mit denen wir etwas Small Talk halten konnten; ein paar komische Typen lernt man natürlich auch immer auf solchen Campingplätzen kennen, das steht außer Frage. Die, die sich Schriftsteller nennen sind die seltsamsten unter allen – sie stellen komische Fragen, viel zu viele Fragen; schreibst du gerade über uns oder interessiert es dich wirklich?




Die Campingplatz Besitzer sind ganz nett, einen Rabatt wollen sie uns aber weder auf Grund unserer langen Aufenthaltsdauer noch aus Mitleid geben – an drei Nächten checken wir so spät ein, dass das Büro bereits geschlossen ist und wir leider nicht zahlen können. Danke für den Rabatt, ihr kleinen Arschgesichter.

WELTKLASSE MENSCHEN UND TRAIL-ANGEL IN NORTH CANTERBURY

Wir nennen sie Trailangel, das sind Menschen denen wir hier begegnen und die uns das Leben erleichtern und uns, obwohl wir einander total fremd sind, beschützen, retten und uns helfen wollen. Ohne sie wären wir auf dieser Reise zwar vielleicht nicht aufgeschmissen, aber sie bereichern uns maßgeblich – nicht im monetären Sinne, sondern viel mehr im Wesen; Trailangel geben uns vor Allem den Glauben in das Gute im Menschen zurück – Neuseeländer und Reisende haben davon besonders viel.

Nursery Familie. Unsere liebe neuseeländische Familie gehört da ganz besonders zu. Sie haben uns nicht nur mit einem regelmäßigen Einkommen beglückt, sondern standen uns stets zur Seite: So bekamen wir Tipps für schöne Orte in der Umgebung, sie gaben uns Pannenhilfe und Reifenwechsel, Adressen für Ärzte und kleine medizinische Genesungspakete und ab und wann einen Sitzplatz an einem reich gedeckten Essenstisch. Mittlerweile kennen wir die gesamte Familie, die das 110 Hektar große Pine Tree Imperium leitet und zählen uns fast schon als Teil dieser. Die Familie ist, ganz im Gegensatz zur Arbeit, total angenehm, liebevoll, witzig und offen. Da ist Richard, liebevoll Richy Rich genannt, unser Chef, der auf Grund eines betrunkenen Unfalls seit neustem eine schicke Narbe im Gesicht trägt – Fluch der Karibik Teil 10 kann kommen. Richard hat einen total coole Frau. Kim trinkt nur Bourbon; Wein und Sekt mag sie nicht, Bier ist okay. Kim sieht locker zehn Jahre jünger aus als sie ist, kann ordentlich Sprüche klopfen, hat zwei Töchter und würde niemals Bäume pflanzen. Dann ist da Chelsie, Richards jüngere Schwester – sie kümmert sich um alle Personalangelegenheiten der Nursery und ist die gute Seele des Vereins. Chelsie ist wie sich rausstellt, eher kein Adrenalinjunkie, backt aber exzellente ANZAC Cookies. Sie ist mit Nick verheiratet, den sie 1999 in Frankreich bei einem Job auf einer Jacht kennengelernt hat. Nick ist eigentlich aus Südafrika, will aber auf gar keinen Fall wieder zurück. Er schießt alles was ihm in die Quere kommt, Hasen, Enten, ihm entgeht nix. Gemeinsam haben sie drei Jungs, die wirklich super süß und super frech sind – wir sind schockverliebt. Auch Nick würde niemals Bäume pflanzen, versucht jetzt aber mit # lawnporn Erfolg auf Instagram zu erlangen. Achso und Nick trägt eher ungern Unterwäsche, zumindest hat das für ihn um 1999 nie groß Sinn ergeben. Und dann sind da natürlich noch die Eltern von Richard und Chelsie, Derek und Cece. Derek ist der Chef der Pine Trees und ohne ihn würde, so Richard, in der Nursery gar nichts laufen. Derek geht gerne fischen und hat vor vielen Jahren mal illegal mit seiner Frau in Kanada gearbeitet. Cece heisst eigentlich nicht Cece, sondern Margaretta, aber die Enkelkinder nennen sie alle Cece und wir jetzt auch. Cece ist wirklich eine ganz großartige Frau: belesen, witzig, charmant, humorvoll, interessiert und extrem gut im Umgang mit der Prosecco Flasche. Wir verbringen viele schöne Momente mit der gesamten Familie – angefangen mit einem wunderbaren Osterwochenende am wundervollen Lake Alexandrina, über herrliche Momente auf der Nursery, Abende bei Chelsie und Nick, bis hin zu Chelsie’s Geburtstagsfeier, zu der wir eingeladen wurden, ohne zu wissen, dass es eine Geburtstagsparty geschweige denn eine Geburtstagsparty im engsten Kreise der Familie war. Wir sind richtig angekommen und fühlen uns vor Allem im Kreise der Familie richtig wohl.




Kylie aus Christchurch. Während wir gerade mitten in unserer Harz IV Woche lebten (anders auch Resteessen und Geld sparen genannt), haben wir uns nach Buchung unserer nächsten Flugroute, zur Feier des Tages im Little High zum Essen eingeladen. Ausgehungert wie wir zu diesem Zeitpunkt waren, bestellten wir in unserem Lieblings Foodcourt in Christchurch jeder zwei Gerichte und setzten uns an einen Tisch mit zwei anderen Damen. Kylie und ihre Freundin waren direkt erstaunt von unserem exorbitanten Appetit und so kamen wir ins Gespräch. Kylie wurde kurzerhand zu unserem neuen Trailangel, stattet uns noch am Abend mit einer dicken Decken und neuen Kissen aus, empfiehlt uns eine vertrauenswürdige Werkstatt für den neuseeländischen TÜV und besorgt und für unsere letzten zwei Wochen im Land eine Unterkunft in Christchurch für umsonst. Lediglich die Decke mussten wir sehr zeitnah ausrangieren, da sie voller Katzenhaar war und direkt zu Atemnot im Van geführt hat. Ach Kylie, was wären wir ohne dich.

Der Automechaniker. Nachdem wir bei der ersten TÜV Prüfung durchgefallen sind und die Erstdiagnose von Dan bei Nathan’s Services keine positiven Worte und Gesichtszüge verlocken lässt und wir den Tränen nahe sind und der Abbruch der Reise auf Grund von unerwarteten Kosten nahe liegt, treffen wir auf unsere nächsten zwei Trailangel. Wayne und sein liebesbedürftiger Hund hören die Diagnose mit und bieten uns, falls die Reparatur länger dauern sollte, einen (glücklicherweise im Nachgang nicht benötigten) Schlafplatz und Fahrservice an. Im Anschluss fahren wir zu einer Werkstatt, um die vom TÜV angemerkten Mängel zu beseitigen – innerhalb von drei Stunden sind alle drei Mängel beseitigt, wir „nur“ $400 ärmer, Georgie mit einer funktionierenden Bremse ausgestattet und die Jungs von der Werkstatt zu unseren absoluten Trailangeln und Reiserettern ernannt. Die TÜV Plakette kleben sie uns auch direkt auf, Georgie ist so gut wie neu und uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen. Am liebsten würden wir ihn direkt nach Kanada überschiffen lassen.

Micha und Josi. Auch Micha und Josi gehören zu unseren Trailangeln, denn sie haben uns nicht nur geholfen einen Reifen grandios und höchst professionell zu flicken und zu wechseln, sondern haben Tini auch morgens zur Arbeit abgeholt und Abends wieder zurück gebracht, als Sissy mit Fieber und anderen bösen Grippesymptomen im Van lag.

Der Fremde vom LiquorLand. Und dann war da noch der Fremde vom LiquorLand auf dem Highway 1, der uns, nachdem uns bei voller Fahrt und fast 100km/h der Reifen Dank etwas scharfkantigem auf der Straße geplatzt ist, ganz unaufgefordert versucht hat zu helfen und bereits anfing unseren Reservereifen unter unserem Van hervor zu holen, während uns noch nicht mal bewusst war, dass dies nicht der Herr vom Pannenservice ist, sondern einfach ein ganz wunderbarer hilfsbereiter Mensch.

Bruce Lee. Und dann ist da noch Bruce Lee. Eigentlich heißt er nicht Lee, sondern Liu und eigentlich heißt er auch nicht Bruce, sondern hat irgendeinen asiatischen Namen – alle hier nennen ihn aber Bruce, wir nennen ihn Brucie. Während wir für Brucie wahrscheinlich keine Trailangel waren, war Brucie für uns jedoch ebenfalls ein sehr großer – genau genommen hat er uns durch seine Tollpatschigkeit finanziell den Arsch gerettet. Als er nämlich an einem Mittwochnachmittag ganz unschuldig Feierabend machen wollte, ist er uns ganz klar schuldig beim rückwärts fahren in unseren lieben Georgie hineingepfeffert. Er hat ihn anscheinend übersehen... er ist aber auch ein kleines unscheinbares Gefährt. Während die Delle wirklich minimal ausfiel und zwischen Georgie’s anderen 3000 Dellen kaum auffällt, hat uns seine Versicherung dennoch fast $900 ausgezahlt und somit zwar nicht die Delle ausgebeult, aber dafür unsere diversen anderen Wehwehchen, wie schwache Bremsen, eine von Steinschlag zertrümmerte Windschutzscheibe und zwei platte Reifen, beseitigt. Brucie ist somit ganz klar ein Trailangel für uns und dank uns, hat Brucie jetzt auch wenigstens eine vernünftige Versicherung abgeschlossen.

HOCH DIE HÄNDE WOCHENENDE

Die Wochenenden während unsere sechswöchigen Arbeit, verbringen wir meistens mit Nichtstun und ausruhen – mal treffen wir uns mit Chelsie, manchmal machen wir Sport, gehen laufen oder sitzen einfach mal nur rum. Meistens sind die Wochenenden voller Erledigungen, die wir unter der Woche nicht schaffen. Einkaufen gehen, Wäsche waschen, aufräumen, Essen für die Woche vorkochen, Tagebuch schreiben, lesen... das was man am Wochenende eben so macht.

Das zweite Wochenende ist Gott sei Dank schon Ostern und wir verbringen die vier freien Tage am Lake Tekapo, Lake Pukaki, Lake Alexandrina und am Mount Cook mit unserer lieben Nursery Familie. Wir essen guten Fisch, sind in guter Gesellschaft und genießen die wunderbare Bergluft bei blauem Himmel und Sonnenschein. Ein anderes Wochenende fahren wir nach Hanmer Springs. Während der Weg nach Hanmer Springs auf Grund eines geplatzten Vorderreifens bei 100km/h bereits unwahrscheinlich aufregend war, versuchen wir das Wochenende etwas weniger gefährlich zu halten: Wir gehen auf 6cm hohem Wasser Jet Boat fahren, gehen durch Hanmer Springs spazieren, gehen lecker Mittagessen und lassen einfach mal die Seele baumeln.




An unserem letzten Wochenende sind wir so mit der Grippe infiziert, dass wir uns für zwei Nächte in ein Hotel in Christchurch einbuchen, um mal wieder richtig gesund zu werden. Es tut gut mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, auf’s Klo gehen zu können, ohne sich in der Nacht dabei den Arsch abzufrieren und einfach mal heiß duschen zu können ohne sich danach im kalten Badezimmer ankleiden zu müssen – stattdessen konnten wir uns einfach mal direkt nach der Dusche nackt im Handtuch ins Bett einkuscheln und konnten mal wieder in T-Shirt und kurzer Hose schlafen, ganz ohne dreilagigen Zwiebellook.




SECHS WOCHEN

Sechs Wochen haben wir in der Baumschule gearbeitet. Sechs Wochen haben wir auf dem Riverland CampGround gewohnt. Sechs Wochen lang haben wir mal so richtig geackert und richtig geschuftet. Sechs Wochen haben wir uns zum Ästchen schneiden über die Bäume gebückt und hatten jeden Tag enorme Rückenschmerzen. Sechs Wochen lang saßen wir jeden Tag im Matsch und haben bis zu 5000 Bäumchen tagtäglich eingepflanzt und starke Knieschmerzen mit nach Hause gebracht – die blauen Flecken und Druckstellen an den Knien sind bis heute nicht verheilt. Sechs Wochen lang haben wir richtig hart und körperlich gearbeitet – die Kiwi und die Apfelfarm war dagegen ein Kinderspiel. Sechs Wochen lang haben wir gespürt, wie wir jeden einzelnen Cent auf unserem Konto auch tatsächlich ehrlich und hart erarbeitet haben; wir konnten jeden Cent in unseren Knochen spüren. Wir wissen jetzt was richtig arbeiten heißt, was es bedeutet körperlich richtig fertig zu sein und am Abend einfach nur duschen, essen und schlafen zu wollen. Unser größter Respekt gebührt jenen, die diese Art von Arbeit und körperlicher Tätigkeit ein Leben lang untergehen. Wir sind froh, diese einzigartige Erfahrung gemacht haben zu dürfen, wir sind stolz, diesen Job sechs Wochen lang durchgestanden zu haben und wir sind heil froh, dass es jetzt endlich vorbei ist.

Dankbar für die Erfahrung und noch viel dankbarer für all die wundervollen Menschen, die wir während unserer Zeit hier in North Canterbury kennen lernen durften, die unseren Weg begleitet und unsere Zeit bereichert haben. Es sind die Menschen, die Erfahrungen, die gemeinsamen Geschichten und die Momente in denen wir gemeinsam gelitten und gelacht haben, die diese Zeit so einzigartig und erinnerungswürdig macht.




Danke liebe Rangiora Nursery, danke ihr lieben Menschen – deutsch, asiatisch, französisch, tschechisch – danke an alle neu gewonnen Freunde und alle Fremden, danke all unseren Trailangeln, danke Riverlands Campground, danke Georgie, dass du uns nie im Stich gelassen hast und danke an uns und unsere Liebe, die uns durch die anstrengenden und ermüdenden Tage, durch Sturm und Regen, gebracht hat – better together - together forever.


Für ein schickes zweiminütiges Video, schaut auf unserem Instagram-Kanal vorbei!

 

ENGLISH VERSION

 

Christmas Tree, oh Christmas tree – 205 newly planted Christmas trees.


What is that saying again? “Build a house, plant a tree…” – said, and done!

Let’s go and plant some trees. Let’s go and do something good for mother earth. What a stupid idea, again!

205.076 FRESHLY PLANTED TREES

Today, end of May in 2019, our CV shows strong academicals and impressive positions in big company and start ups as well as, as of now, a six week work experience on a 110 hectares pine tree nursery. Specifically speaking, we are talking about Pinus Radiata, an endangered species. Even better that the 40 people of our team planted about four million trees within the past six weeks. Out of these 4 million, the two of us planted about 205.076 trees; 5% of this year’s outcome.

Looking at that number, we know now where that ongoing back pain and the pain in ur needs actually came from. Next to a diverse set of physical side effects, work in the garden is supposed to calm the soul, lower depression and make a human being much more satisfied and happier. That might be true up to a certain degree – whether that’s still accurate when it comes to 8 hours a day over the course of six weeks might be questionable.

1000 TREES FOR $39

Everyday, once we made it out of our cozy warm bed, we put on our sexy uniform, comprised of rain pants, rain jacket, yellow gum gloves, gum boots and a pair of garden shears. All set up and as hot as always, we spend the first four hours of each and everyday with cutting little branches off of little hip-high bushes. These hip-high bushes are the main reason for our terrible back pain – the smaller the bush, the bigger the pain. Thanks for that. We collect the taken cuttings in boxes that, once filled up, are being tagged with our name and put into the big truck.

During the first four hours we work on time, because only the cuttings that we take can be planted and only the trees that we plant will be paid by the end of the week. 1000 trees equal $39; on average we cut and plant between 4000 and 5000 trees per day. Of course we cannot just cut whatever we want to cut. The little cuttings cannot be too small, too tall or too thin. They can’t have two or four branches, only when they have a middle branch or stem. Also the cuttings need to have a straight cut so that the roots will grow evenly and they need to have long needles that grow from the bottom – for whatever reason that is. It takes a couple of days until we got that all figured out – until then Tony and Luke, our supervisors, check our boxes, give us a warning and once in a while have us sort our boxes if they get totally tired of the shit that we cut. Thanks for that. Most of the days Tony and Luke are quiet nice, once in a while they even smile at us. Tony was born and raised in Hawaii and is not a really talkative guy and quiet hard to understand; Luke seems to be a little bit younger than Tony and has had his second back operation just recently – that’s almost nothing, the boss had had many more during the past couple of years; admirable.


The worst part of the day is done at around noon. All boxes are being collected and so are we – we squeeze ourselves into the van that brings us from the cuttings to our lunch break room; it’s too far to walk. Time for lunch: We get 30 minutes to fill ourselves up with a cup of tea, a pound of couscous salad and once in a while a hand full of nuts. Shortly after we change our location and head straight for planting. Our supervisors and the boss already organized all of our boxes. Now it’s time for everybody to plant the trees that they cut in the morning. Those who cut a lot, usually take longest at planting. We usually did not cut the most, still plant till the very end – we’re probably just really slow and got a lot of cuttings as a couple. Luckily the holes in the ground are already there so that we only have to put the tree in the hole and squeeze it a little – it works best if the soil is wet; dry soil is absolute hell. Wet soil is oh so thankful, especially when it’s pouring cats ad dogs, that when the tree is the most easiest to put in the soil. This is also when we sit right in the middle of it all. Our rain gear keeps us dry, it does however rain into our gum boots once in a while and well, there are so many more nice things to do than sitting right there in the mud; however it gets worse: When the rain comes with a storm so that we get the rain scoured into our faces. We had all sorts of weather during those six weeks; blasting sun with autumnal sunburn, light to strong rain and storm as well as frost in the morning which froze our feed through those cheap $20 gum boots and which made our hands immobile even when wearing gloves. “We work in any weather.”Was clearly mentioned in the job ad – well, that wasn’t a lie.

Once we are done planting, we are allowed to go home. The boss measures the meters that we planted per day which equals our daily salary – 1 meter has 104 trees, so 10 meters have a little more than 1000 trees, and are thus worth a little more than $39. There are days on which we are quiet happy with our results and there are days on where we are frustrated. There are some days on which we really obsess over our numbers – all in, we cut and plant like life depends on it, taking it really seriously and hoping to soon get a promotion to become well, whatever – whatever is different. A day later we don’t care about the trees anymore and hope it will be over soon. We are trying to bargain, offer our help in the office, as a nanny or a basketball coach for the kids – no chance.

Six weeks later it’s actually over – we’re done a couple of days earlier than we thought. The flu saves us from the last days of backpain and knee problems. The frost in the morning and the cold feed take revenge and confine us to our bed. The body says stop and he’s probably right.

We listen to our bodies and quit on the last three days of work – we do feel a little bit sad having to stop working that sudden – but how do they say? “Always leave them wanting more.” – or well, whenever it’s necessary. We book ourselves into a nice affordable hotel to get back to health, to be able to use the bathroom without getting cold and to actually sleep without wearing fives layers of clothing. The nights in the warmth as well as a cozy visit to the movies do us well – our souls and our bodies.

At the saison’s final team barbeque, we unfortunately do not win an award for the prettiest trees, the most trees, best planting technique or most improved – hmm weird.

Well, maybe next year! – Hahahah!

ASIANS AND OTHER COLLEGUES

Diversity and a big variety of cultures is important to the Rangiora Nursery and so we work together with a diverse set of humans – Germany, France, Czech and all of Asia. While in the beginning all the people where equally distributed amongst origin, the Asians to take over from the week three on – and so they take over the whole seating area in the lunch room. China, Vietnam, Singapore, Malaysia – we are surrounded by rice, chopsticks and missing table manners. While our Asians colleagues are actually really good at their job and yield high quality and fast results when working in a group, they seem to be unable to process their food in their mouth without closing it. Also we find out that Asians learn how to juggle a chicken’s bone in their mouth without the use of their hands as infants – and while this may reduce the production of plastic pacifiers, it is, especially from a European perspective, just really disgusting. Oh and also, Asians do believe that Germans only eat bread.

Of course, the two of us immediately become friends with the other three Germans; Anne, Josephine und Michael – won’t get any more German in here. Anne is from the Baltic sea and just split up with her boyfriend here in New Zealand; we are trying to build her up emotionally and share a really good time together. Josi and Micha are from Berlin as well and we even share mutual friends. We engage in a lot of deep conversations on religion and family and on whether to love or hate Berlin. The two have been on the road for the past two years, are coming from Australia and are now about to continue their journey in New Zealand. They don’t wanna go home which is not really making their families too happy.

We also get to know our two America, Nat(alie) and Joe, quiet well. Nat is from Wisconsin and has been on the road for quiet some time now. Joe is from Texas, half Mexican and fell in love with Nat and travelling back when they met in California for the very first time. They work with children in different countries, work on farms and in nurseries, and do diving classes – they take whatever is out their and are a big exception to the American rule as they do talk with us about politics, religion and sex – which usually is not native to Americans. The two will part ways in June for quiet some time – Nat is going to Thailand, Joe to India – we’re hoping to see you guys again anytime soon.

We don’t really make it into the French and Czech groups; once in a while we talk to them, but both groups rather like to stay homogenous and stick to their native language. The French as well as the Czech people are working really hard and they do know how to present themselves well at the team barbecue and how to wake in the Bosses living room the next morning – guess the wifey and daughters weren’t too amused about that. Also the two British kids, Alex and Sophie, are joining the walk of shame. We are oh so happy to still have that German stuffy stick stuck up our asses.

RIVERLAND FUCKING CAMPGROUND

Most of the six weeks we spend at the Riverland Campground in Kaiapoi, only a ten minute drive from work. While we were super excited about the hot showers, the common room with TV and the big kitchen in the beginning, with each passing week, we started to hate it more. It’s definitely time to get outta here!

However, there have been days where we had really good moments at our campground. On rainy days, when getting home socking wet and chilled to the bone, we were so happy about that unlimited hot shower. We also did cook a lot, even made lasagna once. At night we could always eat at the table in a warm living room and watch some trash TV: Love it or List it, The Chaser, Millionaires Hot Sear, Australia’s Bachelor in Paradise. Once in a while we could relax on the coach, charge our electronic devices, chat with a couple of people and just have a place to come “home” to each night.

The owners of the campground were nice but did not want to give us any kind of discount – not because of our long-term stay nor because of pity. At least we did check in late on at least three nights, not paying. Thanks for nothing!

EXTRAORDINARY HUMANS AND TRAIL-ANGEL IN NORTH CANTERBURY

We call them trailangels – that is humans that we got to meet along our journey who made our lives so much better even though we were complete strangers. They saved us, helped us, took care of us. We probably would have made it without them, but life was so much better and nicer within them. They also are the daily reason for restoring our faith in humanity and the good that lies within them – New Zealand people and travelers do have a lot of good within them.

Nursery Family. Our lovely New Zealand family is most definitely a huge trailangel. Not only did they provide us with a weekly income, but even more so did they always support us with tips of beautiful spots in the are, with road service and changing wheels, gave us recommendations for doctors and handed us little back to health care packages and once in a while they even put us at their dinner table and shared their food and wine with us. Now we know the whole family that leads the 110 hectares big pine tree nursery. The family is, as opposed to the work we do, absolutely fantastic, lovable, sweet and funny. There is Richard, whom we call Richy Rich, our boss who has lately been walking a round with a new scary scar accessory in his face due to a slightly drunken accident. Richard has a pretty cool wife. Kim drinks only bourbon; she doesn’t like wine and sparkling wine, beer is okay once in a while. She looks about ten years younger than she actually is and has two daughters. She would never work on the nursery. There’s Chelsie, Richard’s younger sister who doesn’t like adrenaline inducing activies but bakes the best ANZAC cookies in the world. She takes care of all personalle matters of the nursery and is its heart and soul. She’s marries to Nick who originally is from South Africa and whom she met working on a yacht back in France in 1999. He loves to shoot everything that gets into his way – duck, bunnies… Together they have three boys which are oh so cute – we are madly in love with them. Nick wouldn’t want to work on the nursery either but is currently trying to become successful as an Instagram influencer using the main hastag “lawnporn”. If you have to ask, I am sorry. Oh and Nick does not like to wear underwear, at least back in 1999 that did not make much sense to him. And then there are Richard’s and Chelsie’s parents: Derek and Cece. Derek is the big boss of the nursery and without him nothing would work around here (according to Richard). Derek likes to fish and once worked illegally in Canada back in the days. Cece is actually not really named Cece – her real name is Margaretta but the grandchildren call her Cece and so do we. Cece is an amazing woman – smart, funny, interested and very good working the bottle of sparkling wine. We spend some great moments with the whole family: Easter with the family at lake Alexandrina, moments on the nursery while at work, evenings at Chelsie’s and her very own birthday party of which we did not know that it was her birthday party with the inner circle family. We have arrived and are happy to be part of this crowd.

Kylie in Christchurch. During a week of saving money and only eating what’s left in the van, we book our next couple of flights of this big trip and invite ourselves to a massive dinner at the Little High. Starved out as we are, we order two dishes each and put ourselves at a table with to ladies. The two ladies are impressed by our order and soon we start talking – about life, our situation and our journey. Kylie soon became our new trailangel, gifting us with a major blanket to keep us warm at night, new pillows to snuggle up with and gave us great recommendations on where to do our WOF and sets us up with a guy and a shed in Christchurch for our last two weeks. Only the blanket we had to get rid off shortly after as it was filled with cat hair which immediately lead to short breath in the van. Oh Kylie, thank you so much for everything you did for us.

The mechanic.Since we failed our first WOF and since the gay at Nathan’s Service did not look too happy when handing us the results, we went to a nearby mechanic to have everything fixed. We were close to tears, thinking that we had lost Georgie or may have to pay tons of money, when we met Wayne and the mechanic from the nearby garage. Wayne and his lovable dog offered us a place to stay in case that Georgie needs a couple of days in the garage and then the mechanic saved our asses: Three hours, a new pair of brakes and $400 less in the bank, we get our new warrant and are ready to hit the road. We are more than happy and wish we could take Georgie with us to Canada.

Micha & Josi.Micha and Josi are trailangels – for sure. They repaired our tires and changed one in the most professional manner and they picked up Tini for work when Sissy was stuck in bed suffering from the flu and fever.

The stranger from Liquor Land. And then there was the stranger from LiquorLand on Highway 1 who, once our front tire exploded while going 100km/h, tried to help us without us asking and who already started changing our wheel before we had even figured out that he is not the guy from the AA road service but just yet another helpful nice human being.

Bruce Lee. And then there is Bruce Lee. Actually his name is not Lee, but Liu and his real first name ain’t Bruce either but some Asian Name no one can pronounce. While we were probably not one of Bruce’s trailangels, he surely was one for us as he saves our financial asses. When Bruce backed out of his parking lot on a Wednesday afternoon after work he for some reason did not see our beloved Georgie and thus backed up right into him. He apparently did not see him… well after all he is one tiny little invisible car. While the damage was not that bad and could easily be missed within all the other 3000 dents, we still got about $900 paid out from his insurance. And while we may not have fixed the dent, the payment came in quiet handy for paying off the bills for new breaks, a new windshield and new tires. Thanks Brucie, you saved us!

IT’S THE WEEKEND

We usually spend our weekends doing nothing – once in a while we meet up with Chelsie, do sports, go for a run or just sit. We usually try to do our chores – grociery shopping, laundry, cooking, writing… whatever needs to be done.

Luckily it’s Easter on the second weekend and we are off from work for about four days. We spend our days in freedom at Lake Tekapo, Lake Pukaki, Lake Alexandrina and Mount Cook with our loving Nursery family. We have tasty fish, great company and enjoy the amazing mountain air with blue sky and sunshine.

We spend another weekend at Hanmer Springs which starts super exciting as our tire burst while going 100km/h and continues to be exciting while doing a Jet Boat tour and 6cm ankle deep waters.

Our last weekend in North Canterbury is comprised of the flu, fever and a cold. We book ourselves into a hotel in Christchurch to finally get back to health. It feels so good to sleep in a real bed, to go to the bathroom without your ass freezing off, to take a hot shower without having to get dressed in a chilly non-heated room and to actually sleep with three layers of clothing.

SIX WEEKS

We worked at the tree nursery for six weeks. We lived at the Riverland Camp Ground for six weeks. We worked really hard for the past six weeks. For about six weeks did we bend over little bushes, took thousands of cuttings and suffered enormous back pain. For about six weeks did we sit in the mud planting about 5000 trees daily, ruining our knees and posture. For about six we had the hardest and toughest job ever – working on the kiwi and apple orchard was easy compared to this! For about six weeks we could feel each and every cent that we earned in our very own bones. We now know what it means to work hard and what it means to be actually physically tired. We gained the biggest respect for the people who do these kind of jobs for their whole life. We are happy that we got to live this and that we had the chance to this amazing experience, we are proud that we lasted for the whole six weeks and we are more than happy that it is finally over.

We are thankful for the experience and even more thankful for the amazing humans, that we got to meet while living in North Canterbury. Thanks for joining our path, thanks for enriching our life. It is the humans, the experiences, the shared stories and the moments during which we suffered and laughed together – it is exactly that that makes this time so outstanding and memorable.

Thank you Rangiora Nursery, thank you people – German, Asian, French, Czech – thanks to all of our new friends, thanks to all the strangers, thanks to our trailangels, thanks Riverland Campground, thanks Georgie that you never let us down. And thanks to our deep love that made us walk through these tough days, through the storm and the rain. Better together – together forever.  


Check out our Instagram for a nice two-minute video.

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